Was warum und wie in der Strahlentherapie…
Die Bestrahlung bei Brustkrebs gibt es seit etwa 1906, daher mehr als 100 Jahre Erfahrung! Die Röntgenstrahlen verursachen Schäden an allen Zellen, die im Bestrahlungsfeld liegen, gesunde Zellen können diese Schäden reparieren, die bösartigen nicht und sterben ab. Es gibt viele verschiedene Wirkmechanismen, die zum Teil nicht bekannt sind. Es entstehen zum Beispiel sogenannte „Radikale“, die dann gerne mit „Radikalfängern“ wie zum Beispiel Selen bekämpft werden. Man schützt daher mit Selen auch unter Umständen bösartige Zellen vor der Strahlenwirkung. Fazit, mit der Strahlentherapeutin über die Einnahme von zusätzlichen Therapeutika sprechen!
Die Wirkung der Strahlentherapie ist auf das Bestrahlungsfeld begrenzt, die Strahlen gehen durch den Körper hindurch und sind dann weg. Sie müssen nicht abgebaut werden oder Ähnliches.
Wenn die Patientin in einem Brustzentrum behandelt wurde, wird die Notwendigkeit einer Bestrahlung in einer Tumorkonferenz festgelegt. Das wird dann in einem Aufklärungsgespräch ausführlich mit der Patientin besprochen. Wenn dann alles klar ist folgt die Vorbereitung der Bestrahlung mit einem so genannten Planungs-CT. Dort werden Schnittbilder in der Position angefertigt, in der auch bestrahlt wird. Die Position wird mit Klebekreuzen oder einem Stift auf dem Körper markiert, wenn diese eingepudert werden halten sie besser bis zur ersten Bestrahlung.
Die Patientin geht nach Hause und Arzt und Physiker erarbeiten einen Bestrahlungsplan, wo man auch die Dosis sehen kann, die an gesunden Organen „ankommt“. Je nach Organ gibt es Dosisgrenzen, die nicht überschritten werden sollten. Das kann man durch verschiedene Maßnahmen unter anderem durch Atemanhalt während der Bestrahlung erreichen, es ist aber nicht sehr häufig erforderlich. Andere Körperteile außerhalb des Bestrahlungsfeldes (Zähne!) werden normalerweise nicht mitbestrahlt. Das ist selbst vielen Zahnärzten nicht bekannt.
Dann folgt die Bestrahlung. Davon merkt man nichts.
Nebenwirkungen, die auftreten können, sind zum Beispiel eine Hautrötung ( die Haut muss eine gewisse Dosis erhalten wenn z. B. die Brust entfernt wurde). Bei Beschwerden kann man kühlen, Panthenolspray nehmen oder Teeumschläge mit schwarzen kalten Tee machen. Quarkumschläge empfehlen wir wegen der Infektionsgefahr erst nach Abheilen der Hautreaktion. Bei stärkeren Hautreaktionen kommen noch andere alternative Medikamente in Frage.
Spätfolgen der Strahlentherapie sind selten geworden, es erfolgt eine Nachsorge über 5 Jahre. Dabei wird die bestrahlte Haut beurteilt und nach dem Allgemeinbefinden gefragt. Gelegentlich kann ein Lymphödem der bestrahlten Brust auftreten. Das äussert sich durch eine Schwellung, ein Schweregefühl der Brust und selten durch Schmerzen. Hier ist Lymphdrainage sehr hilfreich.
Bei Fragen und Nebenwirkungen fragen Sie nicht den Haus- oder Frauenarzt oder den Apotheker, fragen Sie die Strahlentherapeutin!
Abbildung der Strahlentherapie im Friederiekenstift Hannover