Tamoxifen – Fluch oder Segen?

Ich gehöre zu den glücklichen Patienten, die einen hormonabhängigen Tumor hatten. Wir haben sozusagen das große Los gezogen und können uns mit einer antihormonellen Therapie vor einem Rückfall oder einer Neuerkrankung schützen. Wie bereits die Chemotherapie wirkt die Antihormontherapie im gesamten Körper und bekämpft selbst kleinste Tumorabsiedlungen.

Tamoxifen ist ein Antiöstrogen und stoppt die Wirkung der Östrogene auf die Tumorzellen. Antiöstrogene besetzen die Rezeptoren der eventuell übrig gebliebenen Tumorzellen, an die sonst die Östrogene andocken und den Wachstumsreiz auslösen. Ist der Rezeptor auf diese Weise blockiert, kann das Östrogen nicht mehr ankoppeln und somit seine Wirkung nicht mehr entfalten.

Vor den Wechseljahren, wenn der Körper noch ausreichend Östrogene produziert, wird das Tamoxifen verschrieben. Nach den Wechseljahren, so round about 50+ bekommen die Frauen “Aromatasehemmer”, die von der Wirkung aber ähnlich sind. Fünf bis zehn Jahre sollte die Antihormontherapie durchgezogen werden. Tamoxifen soll wenn möglich immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden. Ich nehme meine Tamoxifen”-Tabletten immer morgens zum Frühstück ein. Natürlich hat diese tolle Wunderpille auch Nebenwirkungen!!!

Gerne genommen werden zum Beispiel Gelenkschmerzen, Gewichtszunahme, Schlafprobleme oder Hitzewallungen. Die Hitzewallungen nerven mich beispielsweise kolossal! Besonders schlimm ist es, beim Kaffeetrinken, beim Essen von scharfen Speisen oder beim Trinken von Alkohol. Es gibt kaum ein Medikament, welches man gegen diese Nebenwirkungen einnehmen kann. Sport scheint zu helfen! Das bilde ich mir zumindest ein. Wenn ich mich O R D E N T L I C H auspowere ist das mit dem Geschwitze ein bisschen besser.

Equinovo ist eins der wenigen Medikamente, welches in der Komplementärmedizin anerkannt ist und eine bessere Verträglichkeit der Antihormontherapie verspricht. Die hohen Kosten für Equinovo werden von der Krankenkasse leider nicht übernommen. Ich habe vor einiger Zeit mal einen Vortrag von Herrn Prof. Dr. Beuth gehört, der dieses Medikament uneingeschränkt empfiehlt.

Dr. Beuth leitet an der Uniklinik Köln das Institut zur Evaluation von Naturheilverfahren. Dort werden komplementärmedizinische Therapiemaßnahmen für Brustkrebspatienten erforscht. Es gibt eine Studie zur verbesserten Verträglichkeit der Antihormontherapie durch Komplementärmedizin. Hier lohnt es sich auf jeden Fall zu googeln und diese Studie / bzw. Interviews mit Prof. Dr. Beuth mal quer zu lesen.