Rauchen und die Therapie

Welchen Einfluss hat das Rauchen auf die Effektivität einer Chemotherapie? Kann das Ansprechen auf die Chemotherapie durch Rauchen reduziert sein?
Dass Rauchen einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat, ist lange bekannt. So kann Rauchen die Funktion der Lunge nachhaltig beeinträchtigen aber auch die Entstehung von Krebs ist durch Zigarettenkonsum begünstigt. Nach Diagnosestellung ist es nicht selten, dass Patienten weiter rauchen.

Untersuchungen zeigen, dass Rauchen auch hier negative Effekte im Rahmen einer Krebstherapie haben kann:

Nebenwirkungen:
Die Nebenwirkungen von Bestrahlung und Chemotherapie wie z.B. Mukositis, Appetitlosigkeit oder Fatigue können bei Rauchern stärker ausgeprägt sein und damit die Lebensqualität zusätzlich einschränken. Außerdem kann ein verstärktes Auftreten von Nebenwirkungen dazu führen, dass eine Chemotherapie nicht wie beabsichtigt beendet werden kann, weil z.B. die Dosis einiger Chemotherapeutika reduziert werden muss oder die Therapie aufgrund nicht tolerierbarer Nebenwirkungen nur verzögert oder gar nicht weitergeführt werden kann.

Wundheilung:
Die Wundheilung kann bei Rauchern herabgesetzt sein, was insbesondere während und nach z.B. Brustoperationen zu Komplikationen in Form von Haut- und Gewebenekrosen führen kann. So kann durch einen Rauchstopp mehr als vier Wochen vor einer Brustrekonstruktion nach Mastektomie das tabakbedingte Risiko für postoperative Komplikationen gesenkt werden.

Chemotherapie:
Im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen haben einen Einfluss auf bestimmte Enzyme im Körper, die an der Verstoffwechslung von Arzneistoffen beteiligt sind. Es kann zu einem verstärkten Abbau von chemotherapeutischen Substanzen kommen, was wiederum die Effektivität einer Chemotherapie reduzieren kann.

Angesichts der zum Teil erheblichen gesundheitlichen Folgen sollten Raucher nach der Krebsdiagnose erwägen, mit dem Rauchen aufzuhören. Damit kann auch der Erfolg einer Krebstherapie und die Lebensqualität insgesamt erhöht werden. Im Rahmen der pharmazeutisch-onkologischen Beratung erhalten Sie auch in der Apotheke Unterstützung, sowie Informationen und Beratungsangebote zu speziellen Nikotin-Entwöhnungsmaßnahmen.

Christopher Jürgens,
Marienapotheke Hannover