Ein Loblied für Spaziergänge
Bevor ich die Diagnose Krebs bekommen habe, bin ich zwei bis drei Mal die Woche gejoggt. Manchmal war es sehr quälend und so richtig zu meinen Lieblingssportarten wird es nie gehören. Aber jeder muss ja so seinen Weg finden.
Ich bin eigentlich ein relativ aktiver Mensch. Schon allein wegen meiner zwei Kinder. Fahrradtouren, Inlines fahren oder auf dem Bolzplatz unterwegs sein. Ich habe das unglaubliche Glück, den Stadtwald direkt vor der Tür zu haben.
Bei dem DKMS Schminkkurs habe ich Julia kennengelernt. Julia ist 22. Hat auch Brustkrebs und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Na jedenfalls haben wir angefangen spazieren zu gehen. Man sagt ja auch immer, dass Bewegung gegen Fatique hilft. Also sind wir fast jeden Tag große Runden durch den Stadtwald gelaufen. Frische Luft, kein doller Sonnenschein – perfekt für zwei Mädels in der Chemotherapie.
Für einfach alles bei Brustkrebs: Wir haben uns als Pensum immer so 10.000 bis 15.000 Schritte pro Tag gesetzt.
Bereits nach einer Woche wurde ich nach dem Blutabnehmen gefragt, was ich verändert hätte. Ich sagte „Nichts, bis auf etwas mehr Bewegung…“. Vorher hatte ich immer damit zu kämpfen, dass mein Eisenwert annähernd konstant sich hält. Dieser hatte innerhalb der einen Woche deutlich Aufwärtstrend… Auch bei Julia verbesserten sich die Blutwerte. Und darum geht es ja leider ganz viel in der Chemo.
Ich habe auch gelesen, dass wenn man dieses Pensum fährt, man keinen anderen Sport mehr machen müsste, da man seinen Körper schon ordentlich bewegt hat. Aber zu viel Bewegung schadet nicht. Wer lieber Fahrrad fährt – eine Stunde Fahrrad fahren entspricht ca. 7.500 Schritten.
Also kann ich wirklich nur ein Loblied auf das Spazieren gehen singen. Nehmt Euch jemanden Nettes mit, genießt das (hoffentlich gute) Wetter. Lasst Euch den Wind um die Nase wehen und bewegt Euch Jungs und Mädels. Euer Körper wird es euch danken.
Weiterführende Links
https://www.fitbook.de/health/ersetzen-10-000-schritte-pro-tag-den-sport