Brustkrebs-Therapie und Haustiere
In der Zeit der Krebs-Therapie wird manchmal der Wunsch nach einem vierbeinigen Partner groß. Hier kommt die Frage auf, darf ich mir ein neues Tier anschaffen. Wie verträgt es sich mit meiner Therapie oder du hast vielleicht schon ein Tier zuhause?
Man muss wissen, dass jedes Tier auch ein möglicher Infektionsherd ist und den Körper noch zusätzlich belasten kann. Ich selber wollte schon vor der Diagnose sehr gern einen Hund in unsere Familie holen, darum habe ich mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt.
Man muss sich bewußt sein, dass man sich mit einer Vielzahl von Krankheitserregern auseinandersetzt, wenn man ein Haustier hat. Neben Pilzen, Bakterien und Viren ist auch beispielsweise eine Übertragung von Bandwürmern und Einzellern wie Toxoplasmen möglich. Bei den Tieren selbst und bei gesunden Menschen mit einem gut funktionierenden Immunsystem verlaufen entsprechende Infektionen oft eher mild. Doch für (Brust-)Krebs-Patienten mit einem mitunter stark geschwächten Immunsystem diese übertragbaren Krankheiten sehr gefährlich oder sogar lebensbedrohlich werden.
Auf der anderen Seite haben Forscher haben herausgefunden, dass das Streicheln von Katzen die Nerven beruhigt und den Blutdruck senken kann. Ein Hund bedeutet, dass seine Besitzer mehrmals täglich an die frische Luft gehen – das sorgt für mehr Sozialkontakt lindert allein durch seine Gegenwart Symptome von Stress.
Wenn man als Krebspatient bereits ein Tier hat, sollte einige Punkte bedenken…
- Kann ich mich trotz meiner Erkrankung und den möglichen Nebenwirkungen um dieses Tier kümmern und ihm auch gerecht werden?
- Was passiert mit dem Tier, falls ich (wieder) einmal ins Krankenhaus muss?
- Was sagt mein Onkologe zu meinem Haustier?
Vor der Anschaffung sollten somit eine Punkte bedacht und sorgfältig überlegt werden…
- Was für ein Tier passt zu mir?
- Kann ich mich trotz meiner Erkrankung und den möglichen Nebenwirkungen um dieses Tier kümmern und ihm auch gerecht werden?
- Was passiert mit dem Tier, falls ich (wieder) einmal ins Krankenhaus muss?
- Was sagt mein Onkologe zu der möglichen Anschaffung eines Tiers?
Wenn diese Fragen ausreichend geklärt sind, kommt die nächste Hürde auf.
Jungtiere bringen ein höheres Infektionsrisiko mit sich, sind wilder und die Verletzungsgefahr für einen selber ist höher. Experten empfehlen daher keine Anschaffung eines Jungtiers.
Hunde sollten mindestens ein halbes Jahr alt sein, Katzen sogar mindestens ein Jahr. Die Anschaffung von Exoten oder die Aufnahme von Wildtieren wird Patienten in einer Therapie generell nicht empfohlen. Käfigtiere und Fische sind grundsätzlich nach der Abklärung mit dem Arzt auch möglich.
Vorstellung beim Tierarzt
Nichts desto trotz sollte man bestimmte Hygieneregeln einhalten.
Grundsätzlich ist es besser, wenn eine andere Person die Reinigung von Katzentoiletten, Aquarien oder Käfigenübernimmt. Das gilt auch für die Katzentoilette oder Aquarien und Terrarien. Patienten sollten darüber hinaus den Kontakt zum Speichel des Tieres meiden und sich nach jedem Kontakt mit dem Tier, Speichel oder Exkrementen die Hände waschen und desinfizieren.
Fazit
Es ist schön und erfüllend ein Tier zu haben, aber gerade bei einer Neuanschaffung sollte man vorsichtig sein. Grundsätzlich spricht, wenn es der Gesundheitszustand des Krebs-Patienten zulässt, nichts gegen ein Tier, wenn man sich an die Regeln hält und vorher alles abgeklärt ist.
Ich habe mich, schweren Herzens, erst einmal gegen den Einzug eines Hundes in unsere Familie entschieden, da mir selbst die Gefahr gerade zu groß ist. Ich freue mich somit umso mehr auf die Zeit nach der Therapie.
Weiterführende Links
www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2016/fk20-tiere-bei-immunsuppression.php
https://www.ideal-versicherung.de/magazin/immunsystem-krebs-und-haustiere-was-ist-zu-beachten/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/freunde-mit-risiken/