Die Brust-OP war für mich ein wichtiger Meilenstein. „Zoppo Trump“ (wie ich meinen Tumor genannt habe) wurde restlos entfernt, es wurden nochmal Lymphknoten entnommen und auf Krebszellen gecheckt und der größte Batzen Therapie lag hinter mir. Und nicht nur mir fielen Felsbrocken vom Herzen, auch meine Familie war erleichtert, dass die Diagnose nach der Operation.
Seit der Krebsdiagnose ist Angst mein ständiger Begleiter. Im Grunde schon vor der Diagnose, als ich diese schlimme Vorahnung hatte. Wie eine kalte Hand, die sich Dir in die Schulter gräbt. Immer hinter Dir steht. Jede Deiner Bewegungen beobachtet. Auf die kleinste Schwachstelle lauert um noch stärker zuzupacken. Anfangs war sie unglaublich groß, die Angst..
In Frühjahr 2019 habe ich erfahren, dass ich Krebs habe. Ein Schock für mich, da bisher niemand in meinem Umfeld an Krebs erkrankt war. Und plötzlich war der Tod zum Greifen nah. Vor allem die ersten Tage nach der Diagnose habe ich Rotz und Wasser geheult. Was, wenn der Tumor schon zu groß ist? Was.
„Mama, Deine Brust sieht aber komisch aus!“, sagte meine Tochter Ende Januar 2019 zu mir, als ich aus der Dusche kam. Einen Knubbel hatte ich schon Anfang Januar bemerkt beim Eincremen. Hatte ihn aber als Nachwirkung der Hormonumstellung nach meiner Gebärmutter-OP im Herbst 2018 gedeutet und abgewartet, ob er sich verkleinert. Er tat es nicht..
Im Vorgespräch für die Chemo erläuterte mir meine Onkologin sämtliche Nebenwirkungen. Unter anderem auch eine mögliche Polyneuropathie (PNP): Taubheitsgefühle und Kribbeln in Fingern und Zehen. Sie riet mir von Anfang an und so viel wie möglich barfuß zu gehen und viel mit den Fingern zu machen (Handarbeit, Massage mit Zucker und Öl, Igelball). Tatsächlich hatte.